Buch-Vorstellung

Sicher – in „unsicheren Zeiten“

Uns geht es nicht darum, eine Zunahme an Gewalt zu beklagen, deren statistische Beweislast im Übrigen schwierig ist. Uns geht es darum, dass unsere Arbeit, auch nach 30 Jahren immer noch nötig ist. Das Thema Selbstsicherheit kommt und geht, mal werden die Kurse mehr, mal weniger nachgefragt. Aber unterm Strich hat sich leider nicht viel geändert. Wir würden uns sehr wünschen, dass unsere Kurse irgendwann nicht mehr nötig sind!

Damit das Wissen um Zusammenhänge wie z.B. zwischen Stressforschung und Selbstsicherheit, das Wissen um eigene Möglichkeiten und Fähigkeiten der Wehrhaftigkeit und Zivilcourage, das Wissen um konkrete Handlungsstrategien und Hilfsangebote nicht nur einer elitären Gruppe von Menschen zuteil wird, die bei uns in die Kurse kommen, sondern auch einer breiteren Masse zugänglich wird, haben wir dieses Buch geschrieben.

Uns wäre es lieber, wenn das Thema, um das es in dem vorliegenden Buch geht, nämlich Gewalt gegen Menschen, explizit gegen Frauen, keiner Erwähnung mehr wert wäre. Leider sind wir – auch hier in Deutschland – noch weit davon entfernt.

Wie alles entstand – Die Idee

Es war uns von Anfang an wichtig, dass dieses Konzept nicht die reine körperliche Selbstverteidigung fokussiert (also den Zeitpunkt, wenn es eigentlich fast zu spät ist), sondern viel früher anfangen muss (präventiv) und auch nicht auf tatsächliche oder drohende Gewaltakte reduziert werden darf. Wir verstehen unser Konzept vielmehr als Haltung zum Leben, als Form der Lebenskunst, im Sinne einer schon in der Antike praktizierten Praxis der guten Lebensführung. Gleichzeitig ist dieses Werk auch ein persönliches Vermächtnis, stecken doch unserer beider Lebenserfahrungen, unsere Betroffenheiten, ob der vielen Leidensgeschichten, die wir in den Kursen und Beratungen gehört haben und nicht zuletzt unser Lebenswerk darin.

Beide geben wir seit Jahrzehnten Kurse, Fortbildungen und Einzelcoachings in Selbstbehauptung, Selbstsicherheit, Selbstverteidigung und Deeskalation, mit unserem je eigenen Ansatz. Neu ist nun, dass wir unsere beiden Konzepte zusammengeführt haben und dieses erweiterte Konzept nun gemeinsam einem noch breiteren Publikum anbieten können.

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Über uns Autoren

Dr. phil. Sonja Weißbacher (Jg. 67)

Seit meinem 14. Lj. praktiziere ich, Sonja Weißbacher, Budokünste, erst Taekwon-Do, dann Aikido. Etwa seit 1989 war ich auch an der VHS als Trainerin für Erwachsene tätig und finanzierte damit mein Studium zur Sozialpädagogik. In meiner ersten Arbeitsstelle als Sozialpädagogin passte ich diese Kurse 1994 an die neue Zielgruppe der Kinder an und führte die ersten Kurse, zusammen mit meiner damaligen Kollegin von der Erziehungsberatungsstelle, Frau Evelyn Bleicher, durch. Über den Mädchenarbeitskreis der LH München lernte ich 1996 Frau Ursula Schuster, Sozialpädagogin und Familientherapeutin von der SOS-Familienberatungsstelle München-Neuperlach kennen.

Es folgten dort mehrere Selbstverteidigungs-/Selbstbehauptungskurse für Mädchen. So entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Ursula und mir. In den Folgejahren fanden solche Kurse, die Frau Schuster und ich dann zusammen abhielten, regelmäßig statt, so dass sich eine intensive Co-Leitung entwickelte. Somit traten wir als Zweier-Team auch für andere Einrichtungen als Fortbildnerinnen auf. Es entwickelte sich bald ein umfangreiches Repertoire an Methoden und inhaltlichen Schwerpunkten, welches wir zu einem Konzept weiterentwickelten und etwa im Jahr 2005 die erste Fortbildung mit diesem umfassenden Konzept „Bis hierher und nicht weiter!“ für Multiplikatorinnen beim Bayer. Landesjugendring angeboten haben. Eine 5-tägige Fortbildung im Seminarhaus Petersberg bei München. Zielgruppe waren damals Fachfrauen aus der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern. Weitere Auftraggeber:innen waren in Folge Frauenhäuser, Bildungsträger der sozialen Arbeit, das Personalreferat der LH München und die SOS-Familienberatung für den gesamten Münchner Raum.

Nachdem sich Frau Schuster aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen leider von der aktiven Arbeit im Rahmen dieses Konzeptes weitestgehend zurückgezogen hat, übernahm ich die Folgeaufträge auch allein und entwickelte das Konzept in den folgenden Jahren immer weiter bis hin zu einem Gesamtpacket, angefangen bei der Vorsorge, über verschiedene Handlungsebenen, bis hin zur Nachsorge, aufbauend auf einem ressourcenorientierten Modell und nannte dieses erweiterte Konzept, die „Mano-Methode“. Das Wort Mano kommt aus dem Spanischen und heißt Hand (auch Eingriff, Geschicklichkeit). Zum einen baut es auf dem sehr einprägsamen, weil einfachen 5-Finger-Modell (Wahrnehmen/Nachdenken, Weglaufen, Schreien/Stimme, Kämpfen, sich anvertrauen) auf, dass es in der internationalen Selbstverteidigungsszene schon seit Jahrzehnten gab und dass in dieser einfachen und einprägsamen Form vor allem für Kinder spielerisch vermittelt wurde und wird. Zum anderen macht es deutlich, dass jede Person eine gewaltgeprägte Situation auch im Griff hat und selber Hand anlegen, also aktiv werden kann. Die Mano-Methode stellt also all das in den Vordergrund, was wir im Sinne einer Selbstwirksamkeit tun können, um uns zu schützen und/oder zu verteidigen. Parallel zu dieser Fortbildungstätigkeit habe ich an der LMU München in Sozialpsychologie promoviert. Das Thema meiner Doktorarbeit war natürlich wieder die Selbstbehauptung der Frau. Ab diesem Zeitpunkt flossen auch sozialkonstruktivistische Theorien und vor allem der Aspekt der Selbstsorge in mein Konzept mit ein.

Mit diesem Konzept, das den Bogen zwischen Selbstverteidigung, Selbstbehauptung und Selbstsorge schlägt, wurden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorliegenden Kursbuches also schon seit vielen Jahren erfolgreich Teams und andere Gruppen weitergebildet. Da Teams in der Sozialen Arbeit immer auch geschlechterheterogen zusammengesetzt sind, nahmen in den Inhouse-Teamschulungen auch immer wieder Männer an den Fortbildungen teil. Hauptauftraggeber sind immer noch Jugendämter bayerischer Kommunen, Beratungsstellen und Wohngruppen mit viel Klient:innen-Kontakt, die es mit heiklen Themen zu tun haben, wie z.B. Kindswohlgefährdung, Inobhutnahmen, psychisch Kranke, Delinquente, etc. In letzter Zeit auch immer mehr mit unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen und Wohngruppen für junge Erwachsene mit Voll- und Teilbetreuung.

Christian Löckher-Hiemer (Jg. 63)

Seit über 30 Jahren führe ich, Christian Löckher-Hiemer, Seminare zu den Themen Selbstbehauptung und Konfliktbewältigung durch. Mein Portfolio an Vorträgen und Seminaren erweiterte sich von Jahr zu Jahr, so dass ich heute auf über 500 durchgeführte Veranstaltungen zurückblicken kann. Meine großen Vorteile sind ein sehr immenser Erfahrungsschatz und die vielen erlebten Situationen im Berufsleben als Polizeibeamter. Als ausgebildeter Personal- und Businesscoach begleite ich auch Opfer von Gewalt- und Sexualdelikten und gebe Seminare zur Deeskalation, Stressbewältigung, Gesundheitsmanagement und vielen anderen relevanten Gebieten. Durch das Coaching entwickelte ich ein umfangreiches Konzept zur Gewaltprävention. Insbesondere beschäftigen mich Themen wie die Kommunikation in Bedrohungslagen und das daraus resultierende Verhalten und dessen Wirkung auf andere. Dabei habe ich auch ein eigenes Kommunikationsmodell für die unterschiedlichen Eskalationsstufen entwickelt und favorisiere in meinen Seminaren das Erlernen einer positiven, eigenen Körpersprache sowie das Lesen der Körpersprache des Gegenübers. Meine Stärken sind der Umgang mit Menschen und der ständige Drang auf der Suche nach Lösungen im Umgang mit aggressiven Menschen.

Wir

Im Rahmen der Ausbildung zum Gesundheitspädagogen lernten wir (Sonja Weißbacher, die als Ausbildungsleitung und Referentin dort tätig ist, und Herr Christian Löckher-Hiemer, damals als Teilnehmer der Ausbildung) uns kennen. Nicht nur in der Gesundheitspädagogik, sondern auch in der Stress- und Gewalt-Prävention wurden schnell die Gemeinsamkeiten deutlich. Die Parallelen in unserer Arbeit führten dann dazu, dass die Idee zu einem gemeinsamen Konzept und Buch entstand, in dem unsere jahrzehntelangen Erfahrungen zusammengetragen und zu einem noch umfassenderen Konzept erweitert werden konnten.

Es war uns von Anfang an wichtig, dass dieses Konzept nicht die reine körperliche Selbstverteidigung fokussiert (also den Zeitpunkt, wenn es eigentlich fast zu spät ist), sondern viel früher anfangen muss (präventiv) und auch nicht auf tatsächliche oder drohende Gewaltakte reduziert werden darf. Wir verstehen unser Konzept vielmehr als Haltung zum Leben, als Form der Lebenskunst, im Sinne einer schon in der Antike praktizierten Praxis der guten Lebensführung. Gleichzeitig ist dieses Werk auch ein persönliches Vermächtnis, stecken doch unserer beider Lebenserfahrungen, unsere Betroffenheiten, ob der vielen Leidensgeschichten, die wir in den Kursen und Beratungen gehört haben und nicht zuletzt unser Lebenswerk darin.

Beide geben wir seit Jahrzehnten Kurse, Fortbildungen und Einzelcoachings in Selbstbehauptung, Selbstsicherheit, Selbstverteidigung und Deeskalation, mit unserem je eigenen Ansatz. Neu ist nun, dass wir unsere beiden Konzepte zusammengeführt haben und dieses erweiterte Konzept nun gemeinsam einem noch breiteren Publikum anbieten können.

Bei Interesse können Sie sich gerne an uns wenden.